Wie hatte man ihn genannt? Langweilig. Fad. Hölzern. Und nun stellt sich heraus, dass der französische Präsident Francois Hollande, im Amt bislang politisch glücklos, ein rechter Schwerenöter zu sein scheint. Kaum ist der Zickenkrieg zwischen seiner Exfrau und seiner jetzigen Lebensgefährtin, einer nett anzuschauenden Journalistin, vergessen, enthüllt eine Zeitschrift das, worüber das politische Paris schon länger tuschelte: eine Affaire mit einer 18 Jahre jüngeren Schauspielerin.

Nun gehört in Frankreich eine Amour fou einfach dazu. Francois Mitterand gelang es, zwei Jahrzehnte lang eine uneheliche Tochter zu verheimlichen. Und Ribery, äh, nein, Sarkozy beförderte ein ehemaliges Edelgroupie zur First Lady der „grande nation“. Da ist wenigstens was los.

Und wir? Nix. Selbst Seehofer spielt mittlerweile lieber mit seiner Eisenbahn. Armes Deutschland. Man stelle sich das nur mal vor: Was Hollande da treibt, ist so als ob unser Präsident Gauck nebenher etwas mit Daniela Katzenberger hätte. Oder, um die Bedeutung der Ämter zu berücksichtigen, unsere Kanzlerin mit … sagen wir mal … Christoph Maria Herbst. Wollen wir diese Bilder sehen?