„Nett ist die kleine Schwester von Scheiße.“ Als ich das zum ersten Mal hörte, war ich wie vor den Kopf geschlagen. Nett ist doch eigentlich etwas Positives. Dachte ich. Doch als ich jetzt einer (definitiv mehr als netten) Person bescheinigte, ein „netter Mensch“ zu sein, erntete ich einen strafenden Blick. „Nett“ ist echt unten durch. Ich hätte beispielsweise besser gesagt: „ein toller Mensch“. Aber was heißt das denn eigentlich? War toll nicht mal gleich verrückt („Tollhaus“)?

Genauso habe ich bei „witzig“ meist mehr die alte Bedeutung im Hinterkopf, also statt spaßeshalber abgewertet eher schlau, so wie es bei „gewitzt“ immer noch gemeint ist. Doch „nett“ hat abgewirtschaftet, ist zu oft ironisch missbraucht worden, in mildester Form noch in der Wendung „wenn du mal so nett bist …“ Doch lasst mir doch mein „nett“! Ich meine es einfach nur … nett.