Es gibt so Dinge, die sehr genau bestimmten Jahreszeiten zugeordnet sind. So wie die Gefühle zum Frühling, das Loch zum Sommer, die Zeitlose zum Herbst und der Schlaf zum Winter. So ist das auch mit einigen Genussmitteln. Weizenbier zum Beispiel ist Sommerware. Kredenzt von einer hübschen Bajuwarin, bei der sogar noch dieser urzeitliche Dialekt charmant klingt; in einem dieser sinnlich geformten Gläser, sonnendurchflutet, und am besten spiegelt sich noch der Tegernsee darin. Mit einer ordentlichen Schaumkrone (das Bier). So muss ein Weizen sein. Deshalb ist auch nach dem Oktoberfest Schluss damit, im Winter will es mir nicht recht schmecken. Umgekehrt ist es mit Raclette oder Käsefondue, diesen herrlichen Leckereien, die sich umgehend eins zu eins in Hüftgold umwandeln.  Wer will sowas im Sommer machen? Deshalb gibt es auch noch kein solarbetriebenes Raclettegerät.

Doch manchmal erlebt man auch Überraschungen. So, als ich frohen Mutes ein Spielzeugwarenfachgeschäft aufsuchte, um ein Jojo zu kaufen. Ich suchte und suchte und fand keins. Da ich mir aber fest vorgenommen hatte, meiner Tochter eines zu schenken, und die hat nun mal am 17. Januar Geburtstag, nahm ich Kontakt zu einer Verkäuferin auf. Und wurde belehrt, dass es derzeit keine gibt: „Das ist Sommerware!“ Leute – noch nie was von Hallen-Jojo gehört??