Ehe irgendwelche anderen Klugscheißer es tun, mach ich es lieber selbst: die deutsche Sprache retten. Oder vielmehr: Ungenauigkeiten geißeln. Das tun Klugscheißer besonders gern. Also: Zuerst einmal ist die beliebte Gummibärchenfirma Haribo mit ihrem Amtssitz von Bonn nach einem Kaff namens Grafschaft umgesiedelt. Nun setzt sich der Firmenname aber aus den Anfangsbuchstaben des Gründers, Hans Riegel, und des besagten jahrzehntelangen Firmensitzes zusammen. Daher müsste auf den Colorado-Tüten also ab sofort Harigra stehen. Man kann froh sein, dass sie weder nach Mühlheim noch nach Pulheim gezogen sind. Das wäre ein marketingmäßiges Hari- äh, Harakiri.

Zum Zwoten: Eine bekannte schwedische Band, gegründet von Agnetha, Björn, Benny und Annifrid (die besonders gut als Frida war), alle umme 70, hat den Rekord der Beatles locker getoppt und will 35 Jahre nach Ende der Band neue Stücke rausbringen. Bei den Beatles hatte das nach jahrelangen gegenteiligen Beteuerungen „nur“ 25 Jahre gedauert, bis Free as a bird erschien. Und es war gar nicht mal so schlecht. Ähnliches wünsche ich ABBA auch für „I still have faith in you“. Wirklich. Allein schon, weil solch ein Comeback für einen schlechten Song einfach scheiße ist. Nun wollen die Schweden – die Mädels haben sich echt gut gehalten, die Jungs sehen etwas zottelig aus – nicht selbst mit dem neuen Material auf Tour gehen. Das sollen Holografien erledigen. Hat den Vorteil: Sie müssen selbst nicht reisen und sie sehen immer noch aus wie zwischen Waterloo und Super Trouper. Nur: Angeblich sollen diese digitalen ABBAs Avatare heißen. Fehler! Sie müssen natürlich Abbatare heißen.