Daft Punk. Franzosen. „One more time“ war nicht ihr erster großer Hit, aber der erste, den ich mitbekommen hatte. Ich fand ihn ein bisschen zweidimensional: ein heftiger, bis dato so kaum gehörter Groove, mehr House als Pop, mit mühsamen Wechseln zwischen schnell und langsam. Das war 2000.

Und nun: Get lucky. Beim ersten Mal Hören dachte ich: Boah, wat Retro! Beim zweiten Mal: Aber gut gemacht. Dann geriet der Track unausweichlich in die High Rotation der Radiostationen. Das Haschen nach den frühen Kings des Dancefloors ging mir immer mehr auf den Geist. Bisher hat mir zuviel Airplay noch jedes gute Stück kaputt gemacht, doch bei Get lucky geschah jetzt etwas Seltenes: Auf einmal finde ich den Track ziemlich cool.

Nun gut, es als Daft Punk zu veröffentlichen, ist fast dreist. Der Sänger ist der breit vernetzte Pharrell Williams. Die gerade zwingende Rhythmusgitarre steuert Nile Rodgers bei, seit den Siebzigern zuständig für extrem tanzbare Musik. Den grundlegenden Rhythmus lieferten Drummer Omar Hakim und Bassist Nathan East, beide ebenfalls absolute Stars der Szene. Doch andererseits finde ich: Wer die richtigen Leute zusammen bringt, der hat auch das Recht, dass sein Name groß drüber steht.

Das Ergebnis: Nr. 1 so ziemlich überall. Ich glaube, die Single kaufe ich mir jetzt auch. Wenigstens als Download. Like the legend of the phoenix …