Dass in chinesischen Restaurants bevorzugt „M 12“ oder „B52“ bestellt wird, erkläre ich mir mit den oft mangelhaften Deutschkenntnissen des Personals. Für eine frisch aus Kanton eingeflogene Chinesin dürfte sich „acht Kostbarkeiten“ gar gräuslich anhören.

In einem spanischen Restaurant, in dem ich früher oft verkehrte, herrschte indes auch diese Unsitte – Mahlzeit nach Zahlen. Als einmal die Senorita beim Bestellvorgang am Tisch stand und flehentlich rief: „Die Nummer – bitte!“ fand ich das ja noch irgendwie gut, aber aufgrund meiner Vorliebe für die iberische Halbinsel hätte ich eben gern lieber Paella und Crema Catalana bestellt als „275 und danach 512“.

Eines Tages, nachdem ich dort ausgiebig gespeist hatte, wollte ich es mir richtig gut gehen lassen, Cafe und Cognac waren angesagt. Ich bestellte meine Lieblingssorte 103. Nach kurzer Zeit kam die Kellnerin wieder, servierte den Kaffee, und meinte dann – nun offenbar auch selbst verwirrt – der Küchenchef ließe fragen, ob ich jetzt wirklich noch die große Vorspeisenplatte haben wolle . . .