Es ist 9 Uhr abends, Anke und Detlev sind zu Besuch, und wie immer haben wir lecker gekocht und tüchtig geschlemmt. Ich wische meinen Mund ab, schütte allen – wie immer nach dem Hauptgang – einen Wodka ein, und beginne spontan zu erzählen: „Mensch, gestern morgen ist mir was passiert! Ich will gerade aufstehen, und direkt gegenüber von meinem Bett steht ja dieser Spiegelschrank. Da guck ich zwar eigentlich nur zum Krawattenbinden rein, aber gestern morgen sitz ich so auf der Bettkante, guck mich an und denke: ,Boah ey, was hast du für eine Wampe gekriegt!‘ In dem Moment habe ich mir vorgenommen, dass sich was ändern muss!“

Ich mache eine Kunstpause, und es dauert nicht lange, bis Anke fast atemlos fragt: „Und? Was hast du gemacht?“ Ich nicke zweimal wichtig und atme tief durch, bis ich sage: „Ich hab den Schrank woanders hin gestellt.“