Gesalzene Butter ist schon etwas feines, und zwar ganz besonders, wenn sie mit Meersalz verfeinert wurde. Was anderes sollte man sowieso nicht nehmen. Für eine gute Meersalzbutter aus der Normandie musste man früher einen speziellen Dealer auf Wochenmärkten aufsuchen, heute bekommt man sie mit etwas Glück beim Discounter. Eine Sorte, die ich schon mehrfach erstand, betreibt ein cleveres Marketing, indem sie die „handwerklichen Traditionen der französischen Butterherstellung“ preist. Man setzt dabei offenbar auf so eine Art Asterix-Effekt: „Sie wird in einem kleinen Dorf inmitten der Normandie hergestellt,“ beginnt der Text auf der Verpackung. Hübsche Vorstellung, und anstelle eines Fischhändlers hat das Dorf offenbar eine Molkerei. Die muss aber echt gigantischen Ausmaßes sein, wenn ich bedenke, bei wie vielen Anbietern ich schon auf diese Butter gestoßen bin … und das ja nicht gerade in Apothekermengen.

Richtig nett wird es aber im nächsten Satz: „Durch die Verwendung von echten Meersalzkörnern“ … usw. usf.. Ich hätte nie in Zweifel gezogen, dass die Butter echte Meersalzkörner enthält. Denn mal ganz unter uns: Wer würde Meersalzkörner nachmachen? Lohnt sich das? Steht demnächst auf den Butterpackungen so ein Warnhinweis, so wie früher auf den D-Mark-Scheinen: „Wer Meersalzkörner nachmacht oder verfälscht oder nachgemachte oder verfälschte sich verschafft und zum Verzehr bringt, wird mit Margarine nicht unter zwei Jahren bestraft.“ Recht so!