„Von dir lass ich mich überhaupt nicht produzieren!“ Es gibt ziemlich viele Menschen, für die gilt die alte Regel: Fremdwörter sind Glückssache. Beim „provozieren“ fällt es ja meistens kaum auf, und auch beim kleinen aber feinen Unterschied zwischen Konifere und Koryphäe muss man schon genau hinhören, bei „ökonomisch“ statt „ökumenisch“ ist meistens jedoch nichts mehr zu retten.

Mit einer wundervollen Begabung ist eine alte Bekannte ausgezeichnet, nennen wir sie mal Birgit. Sie weiß genau, was sie sagen will, hat nur manchmal nicht das richtige Wort parat, aber dafür ein anderes, das auch gut passt. Das macht sie so kreativ und so charmant, dass ihre Wortfindungen einerseits immer Anlass zu Heiterkeit sind, aber nie peinlich, und andererseits bekommt sie immer, was sie will. So beim Italiener, wo sie eine Terrine Weißwein bestellt. Ohne jede Nachfrage steht nach fünf Minuten die Karaffe Wein auf dem Tisch. Oder wie sie berichtete, dass sie neulich abends aus der Stadt mit dem ÖPNV nach Hause gefahren sei: „Ich hab gerade noch den letzten Obulus erwischt!“

Der Oberklopper war allerdings immer noch ihr Auftritt im Gartencenter, wo sie kurz vor der Kasse auf eine prächtig blühende Clematis zeigte und sagte: „Und diese Klitoris nehme ich auch noch mit!“