Zum 2. Advent erzähle ich heute mal eine lustige Weihnachtsgeschichte. Sie spielt vor deutlich über 50 Jahren und handelt von dem kleinen Frank, der seinen Wunschzettel abgegeben hatte.

Ein paar Tage danach geschah etwas, womit ich nicht gerechnet hatte und was auch nie vorher passiert war: Ich wurde gebeten, meinen Wunschzettel zu erläutern. Nun muss man wissen, dass ich zur Zeit des ersten Schuljahres schon ganz toll schreiben konnte, von der Perfektion aber noch etwas entfernt war. So konnten meine Eltern auf der Krakel-Liste zwar den „Pfühlhalter“ (Füllhalter) noch entziffern, mit dem „Popmerne“ jedoch waren sie endgültig überfordert. Also wurde ich als Autor zu Rate gezogen.

Dabei war die Sache ganz einfach, fand ich. Gemeint war ein Portemonnaie, das ich in Lautschrift und so wie ich es immer gehört hatte, aufgeschrieben hatte. Es gab eine Menge Gelächter, natürlich auch seitens meiner großen Schwestern, aber letztendlich hatte sich der kleine Frank als sprachprägend erwiesen. Denn in der Familie wurde über viele Jahre der Geldbeutel nur noch „Poppmerrne“ (mit Betonung auf der zweiten Silbe) genannt.