Horst Seehofer ist der Opa aller politischen Probleme.
1972 habe ich meine erste Glosse in einer Zeitung geschrieben. Seitdem sind es ein paar mehr geworden, jedenfalls deutlich im vierstelligen Bereich. Da nicht alle davon schlecht waren, möchte ich diese Tradition fortsetzen - auf der Seite "Prosapralinen.de". In loser Reihenfolge - vielleicht täglich, vielleicht alle halbe Jahr - werden hier neue Glossen zu lesen sein. Immer neue Prosapralinen - fünf Minuten etwas Süßes, manchmal auch Herbes, für den Kopf!
(Liebe Kollegen von Zeitungen und Internet: Statt die Texte einfach zu klauen solltet ihr um Abdruckgenehmigung nachfragen, die (meist) gegen ein kleines Entgelt erteilt wird. So haben wir doch beide was davon!)
Damit sich niemand wundert, dass auf einer Autoren-Seite (noch) so wenig steht: Der Glossen-Blog "Prosapralinen" ist am 9. Dezember 2010 gestartet. Und so nach und nach wird es immer mehr. Deswegen: Reinschauen lohnt sich immer wieder!
Horst Seehofer ist der Opa aller politischen Probleme.
In einer serösen Fachzeitschrift (Prisma) lese ich dann und wann das Horoskop. Da stand für diese Woche für mein Sternzeichen (Kleiner Bär) folgendes: „Das Leben verläuft in den kommenden Tagen deutlich turbulenter, als Sie es gewohnt sind.“ Gut. Ich setz mich aufs Sofa und warte ab. Montag: nichts. Dienstag: nichts. Mittwoch: nichts. Donnerstag: bisher immer noch nichts. Das Schicksal sollte langsam mal ein bisschen Gas geben.
Man darf die Wahrheit nicht mit Mehrheit verwechseln.
(Jean Cocteau)
(Ok, eigentlich hätte natürlich „42“ das Motto des Monats sein müssen. Hatten wir aber schon.)
Leichtfertig hatte ich Schwester und Schwager versprochen, sie zur Hochzeit ihrer ältesten Enkelin in ein Kaff bei Cuxhaven zu fahren. Freitags nach Norden, das ist haarig. Wir kamen zwar relativ früh in Wuppertal los, zuerst lief es auch gut, dann aber der übliche Unfall samt entsprechendem Stau bei Bremen. Ewigkeiten lang Schritt fahren. Die Passagiere fühlen sich trotz bestens arbeitender Klimaanlage („Meine Eier werden kalt!“) sachte gesotten. Dann endlich an Bremen vorbei, endlich auf der A27 und endlich die richtige Ausfahrt. Noch ein halbes Stündchen übers Land und wir sind nach fast sechs Stunden Fahrt in dem Dorf, in dem die Übernachtungszimmer gebucht sind. Der Gasthof macht einen properen, aber verlassenen Eindruck. Aber wenigstens die Chefin ist da.
„Guten Tag, wir sind die Mustermanns aus Wuppertal,“ sagt mein Schwager, nachdem er sich halbwegs entfaltet hatte. „Jo“ sagt die Chefin und guckt uns an wie Aliens. Uns durchzuckt der Gedanke: Verdammt, die Reservierung ist vergessen worden! Keine Zimmer! Aber man hatte ja telefoniert. Mein Schwager erinnert daran und an die darin besprochene Reservierung, was der Dame des Hauses ein weiteres „Jo“ entlockt, und immerhin den ersten zusammenhängenden Satz: „Das sind dann die Zimmer 1 und 2.“ Man bekommt die Schlüssel und darf sich zwei wirklich hübsche Zimmer angucken, mit Terrasse im Grünen. Ich mache mich kurz frisch und trete die Heimreise an, die ich dank schlauerer Umfahrung Bremens mehr als zwei Stunden schneller erledige.
Als Schwester und Schwager nach der (sehr schönen) Hochzeit dank anderer Mitfahrgelegenheit wieder in Wuppertal waren, habe ich mich erkundigt, ob sich denn irgendwann die überschäumende Willkommensfreude der Gasthauschefin gelegt hätte. Das Grinsen meiner Schwester ist durch Telefon zu sehen, aber sie sagt dann auch, immerhin hätten die Zimmer nur 40 Euro gekostet – inklusive Frühstück! Und das sei mehr als reichhaltig gewesen. OK, da war Freundlichkeit wirklich nicht mehr mit drin im Preis. Und so sind sie eben, hoch im Norden.
Putin trifft Trump. Mitten auf die Zwölf. Trump merkt es nicht einmal.
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