War das nicht einmal der Werbespruch fürs Telefonbuch – „gesucht – gefunden“? Oder für die Gelben Seiten? Von denen wird ja heute eher die „App“ beworben, aber ich hab’s nicht so mit Apps, besonders wenn es heißt: „Hol dir was Tina hat!“ Hört sich an, als ob es etwas Ansteckendes wäre ….

Aber suchen und finden tut meine leicht verhuschte Nachbarin dann und wann etwas mit Hilfe meines Computers. Sie, die sich in der Altenpflege sich verdient macht, hat nämlich keinen und auch keinerlei Internetzugang. Sie weiß aber durchaus, was dieses „Neuland“ ist und kann. Wenn sie – was sehr selten vorkommt! – Fragen zu oder Probleme mit einer Bestellung hat, dann geht sie dem mit Hilfe meines Rechners nach. Und dann kommt der Algorithmus. Er sorgt dafür, dass ich in den darauffolgenden Wochen auf allen möglichen Seiten, die begleitende Werbung haben, Ads für Blusen von Peter Hahn oder irgendwelchen Bling-Bling angezeigt bekomme. Letztens allerdings suchte sie für die Weihnachtsfeier in ihrer Oldiebelustigungsanstalt nach „sinnstiftenden Weihnachtsgedichten“. Sie hat auch durchaus einiges gefunden, aber – keinerlei Anzeigen. Hat denn da keiner was zu verkaufen? O tempores …