Schon dieses Ding mit Sommer- und Winterzeit verstehe ich nicht so recht, was wann wohin verlängert wird, aber nur, weil ich es nicht verstehen will. Wo es mit dem Verstehen noch deutlich schwerer wird, ist das mit dieser Schaltsekunde. Wenn Sie gleich am Ende der allerersten Stunde von 2017 genau aufpassen, werden Sie feststellen, dass deren letzte Minute eine Sekunde länger ist. Das ist die sogenannte Schaltsekunde.

Den ganzen Tag schon höre ich denselben Radiosender, aber ich habe das Gefühl, dass mir jede Stunde in den Nachrichten eine andere Erklärung für diese Schaltsekunde geliefert wird. Was mir einleuchtet: Mutter Erde kümmert sich halt wenig darum, dass der Tag genau und auf die Sekunde 24 Stunden dauert, wenn sie so um Sonne und um sich selbst herum rotiert. Eigentlich ein Riesen-Präzisionswerk, wenn da bloß alle paar Jahre mal um eine Sekunde nachjustiert werden muss. Aber trotzdem – die Erde eiert. Der astronomische Scherz ist nämlich, dass diese Schaltsekunde nicht regelmäßig fällig wird, so wie ein Schalttag zum Beispiel. Die Erde dreht sich in der Tat immer langsamer. Früher dauerte es locker sieben Jahre und mehr, bis eine Schaltsekunde fällig wurde. Erst vor anderthalb Jahren war jedoch die letzte fällig. Wo soll das noch hinführen?

Als Gründe für die langsamer drehende Erde werden der Gezeitenwechsel und Erdbeben angeführt. Wahrscheinlich, und jetzt wird es unwissenschaftlich, auch die Präsidentenwahl in den USA. Vielleicht bereitet die Erde sich darauf vor, wieder zur Scheibe erklärt zu werden.