Drei Beispiele guter Öffentlichkeitsarbeit fallen mir spontan ein, wenn ich auf das nur noch wenige Stunden andauernde Jahr zurückblicke. Das erste: Der ADAC. Der war nämlich so gut wie gar nicht in den Schlagzeilen – und das ist nach dem Seuchenjahr 2014, ausgelöst durch eine saudumme Manipulation bei einer vollkommen uninteressanten Auto-Bepreisung und einer Reihe von Anschluss-Skandalen, echt eine Leistung.

Dann: die deutschen Kaninchenzüchter. Echt. Genauer gesagt: der Zentralverband Deutscher Rasse-Kaninchenzüchter. (Wobei hier meines Erachtens der Bindestrich falsch gesetzt ist, denn es handelt sich ja um einen Verband von Züchtern, die sich für Rassekaninchen interessieren – und nicht selbst unbedingt Rasse haben.) Dieser ZDRK hängte sich an die wunderbare Äußerung von Papst Franziskus, die Katholiken müssten sich nicht wie die Karnickel fortpflanzen. Der oberste Mümmelmannzüchter empörte sich, man dürfe „nicht allen Kaninchen pauschal ein erhöhtes Sexualverhalten unterstellen.“ Das ist zwar etwas spaßfrei, aber immerhin gab es noch den Zusatz, die sexuellen Ausschweifungen träfen nur auf die freilebenden Tiere zu. Da weiß man ja Bescheid.
Beispiel Nr. 3 kommt wiederum aus einer Ecke, in der ich die Spaßfraktion bisher nicht so sehr verortet hätte: die Apotheken-Umschau. Ja, das Magazin, das eigentlich dazu da ist, aufgrund seiner zahlreichen Tipps den Arztbesuch zu ersparen, twitterte zum Tod des Motörhead-Gründers Lemmy Kilmister: „Er hat immer genau das Gegenteil von dem gemacht, was die Apotheken-Umschau empfohlen hat. Dafür liebten wir ihn!“ Genial. Hat meinen persönlichen PR-Oscar verdient.