Paul ist mal wieder zu Besuch, der blonde Labrador. Der Zeitpunkt ist von seinem Besitzerpärchen offenbar mit Bedacht gewählt, denn Paul verliert zurzeit das eine oder andere Härchen. Ursprünglich, beim ersten Hundesitting vor ein paar Jahren, war er mir noch mit dem Versprechen verkauft worden: „Der haart überhaupt nicht.“ Tatsache ist: Der Hund haart wie hulle. Besonders zurzeit, wo er den Außentemperaturen zum Trotz sein Winterfell loswerden will, und das unbedingt in meiner Wohnung. Wo sich doch blonde Haare auf dunkelblauen Polstern oder auf schwarzen Anzügen besonders gut machen, ich weiß es noch von unangenehmen Diskussionen mit diversen dunkelhaarigen Ex-Freundinnen.

Wenn man das Übel an der Wurzel packen will und Paul bürstet, hat man nach kurzer Zeit ein derart dickes Haarbüschel beisammen, dass man daraus locker einen Pinscher stricken könnte. Ich bin sicher: Würde ich die gesamten Haare seiner zweiwöchigen Besuchszeit sammeln – ich könnte zum Schluss einen zweiten Paul daraus stricken. Wenn ich stricken könnte.