Weihnachtsmarkt. Genau gegenüber vom besten Glühwein gibt es – welches Glück! – die beste Rostbratwurst und dort konnte man einen geradezu vorbildlichen Produktionsablauf beobachten. Zuerst geht man und ersteht ein Brötchen, das aufgeschnitten wird. Dieses berechtigt zum Erhalt der Bratwurst, den der Mann am Grill mittig zwischen die Brötchenhälften bugsiert. Dann schlägt der dritte Mann zu: Er ist für Senf (oder Ketchup) zuständig. Mit einem gekonnten Sssssssssst! presst er genau so viel Senf auf die Wurst, wie das Herz begehrt, nicht zu viel, nicht zu wenig. Nach getaner Arbeit, also nach jeder Wurst, grinst er breit und freut sich, wie seine Arbeit bewundert wird.

Die ganze Gruppe, die sich am Glühweinstand zusammen fand, ist beeindruckt. Spekulationen, ob der dritte Mann dazu eine Ausbildung absolviert hat und wie er seinen Berufsstand nennt, sprießen ins Kraut. Die Frage nach einer Karte musste der Gute verneinen – das sollte noch nachgebessert werden. Senfdazugeber kommt noch etwas holprig daher, aber Besenftiger hört sich doch schon geschmeidig an. Wenn er sich staatlich geprüfter Senfaufträger oder Mostardologe nennt, muss sein Arbeitgeber wahrscheinlich einen Euro mehr die Stunde zahlen.

Das alles gesehen und trotz Glühwein nicht wieder vergessen auf dem Dresdner Striezelmarkt.  Schön da.