Das blaue Sofa hatte uns geradezu magisch angezogen. Eigentlich war ich mit meinem wohlgeratenen Töchterlein in das Möbelhaus gegangen, um eine Küche zu kaufen. Doch beim Gang durch die Polsterabteilung saßen wir plötzlich auf diesem Sofa. Seine wunderbaren Rundungen, ausgiebige Flächen zum Rumfläzen, dazu die sonnengelben Kissen, die machten das Sofa unwiderstehlich. Jedenfalls für Maya und mich. Es wurde sofort gekauft und war in der neuen Wohnung das erste Möbelstück.

Nun, gut zehn Jahre später, saßen wir wieder mal gemeinsam darauf. Das gute Stück hat schon einige Reparaturen hinter sich, um nicht ganz in sich zusammen zu brechen (danke, Christof!). Der Stoff, um den ich mir eigentlich mehr Sorgen gemacht hatte, ist jedoch noch ganz proper. Nur die Kissen, hm hm … Ich strich darüber und sagte zum Töchterchen: „Die müssten eigentlich mal gewaschen werden.“ Sie nickte. Wir suchten nach einem Reißverschluss. „Hier ist eine dicke Naht, die kann man auftrennen,“ meinte Maya. „Und wer,“ gab ich zu bedenken, „soll die wieder zunähen?“ Die Antwort kam unverzüglich: „Die Oma!“