Mit Pizza ist das ja so eine Sache. Jahrzehntelang habe ich die als „Mafiatorte“ oder „vollgepisste Wolldecke“ (Ekel Alfred) geschmähten belegten Backlinge kaum angerührt. Gefrorene Fertigpizzen kommen mir sowieso nicht ins Haus. Zwei Erlebnisse haben das geändert. Erstens der Besuch des „La Candeletta“ in Düsseldorf, wo man superdünne und knusprige Böden samt kreativer Beläge geboten bekommt. Erlebnis Nummer Zwei war, als ich anfing, mit meinem wohlgeratenen Töchterchen Pizzaböden selbst zu belegen. Das gemeinschaftliche Basteln in der Küche hat stets Spaß gemacht und das Ergebnis war immer gut.

Heute sprang mich der Hunger auf eine Pizza an wie sonst nur eine Schwangere Appetit auf eine saure Gurke mit Himbeereis haben kann. Also pilgerte ich zu meiner hiesigen Lieblingspizzeria, die zwar die wahrscheinlich kleinste, aber bestimmt nicht die schlechteste der Stadt ist. Als der Fladen fertig war, fragte der Pizzabäcker, ob er ihn vorschneiden solle. Ich verneinte das dankend und erzählte ihm dafür einen meiner Lieblingswitze: Eine Blondine holt ihre Pizza ab und wird vom Pizzamann gefragt, ob er sie in sechs oder zwölf Stücke schneiden soll. „Nee, sechs,“ sagt die Blondine, „zwölf schaff‘ ich im Leben nicht.“

Kannte der Pizzabäcker natürlich schon.