Schon seit vielen, vielen Jahren ziehe ich Ferienwohnungen einem Hotel vor. Da muss man nicht zu bestimmten Zeiten zum Essen antreten und es steht kein Zimmermädchen in unpassenden Momenten im Raum.  Und ich koche halt gern, und deshalb ist die Ausstattung der Küche ein wichtiges Ferienwohnungskriterium. So war es beispielsweise vor vielen Jahren an der französischen Atlantikküste. Das Häuschen, durch das man mich führte, war zwar schön gelegen, wirkte aber recht einfach. Bis ich die Küchenschublade aufzog und mich ein Austernmesser anlachte. Ich habe sofort Oui gesagt und einen wundervollen Urlaub verbracht. Nicht lange danach war es wieder die Atlantikküste, aber in Portugal, wo eine Wohnung nicht nur durch zwei Balkone, sondern auch durch eine geräumige Speisekammer bestach (in der allerdings überwiegend Wein gelagert wurde).

Die letzten Jahre waren es dann die Reiterferien mit meinem wohlgeratenen Töchterchen, in denen eine geräumige Wohnung zur Verfügung stand. Das führte dazu, dass immer noch mindestens ein Kind mit fuhr. Wenn es dann dort abends Spagetti gab, auch noch für heimische Reiterkinder mit, war es von großem Vorteil, dass die gängigen Geschirr- und Bestecksorten in großer Zahl vorhanden waren.

Nun standen drei Tage in der Eifel an. Die absolut idyllisch gelegene Wohnung überzeugte nicht nur durch flauschige Bademäntel und dicke Packen von ebenfalls im Preis enthaltenen Handtüchern, sondern durch eine vorbildlich sortierte Küche: Kaffeemaschinen für Pads und Filter, Teemaschine, Messerblock, Mixer und sämtliche denkbaren Küchenwerkzeuge (ohne Austernmesser) bis hin zu Verbandszeug, Notizzettel  und Tesafilm, es war einfach alles da. Bis ich am ersten Abend zwecks Steigerung der Idylle Kerzen entzünden wollte. Kein Streichholz. Nicht eines. Kein Feuerzeug. Ich sollte doch wieder mit dem Rauchen anfangen.