Habe ich es nicht gesagt? (s. Eintrag vom 27. Januar) Beim ADAC fängt die Malaise gerade erst richtig an. Leid tun mir nur die, die an vorderster Front Wut und Enttäuschung von ihren Mitgliedern (und Häme von den Nichtmitgliedern) abbekommen: die Pannenhelfer, die, die eigentlich die gelben Engel sind. Sie dürfen sich jetzt tagtäglich die Auswirkungen dieser hausgemachten Katastrophe anhören. Angerichtet haben diese aber nicht jene, die liegengebliebenen Autofahrern auf der Straße helfen, sondern die hohen Herren in der Münchner Zentrale. Abgehobene Möchtegern-Manager, die eine verfilzte Firmenkultur nicht nur zuließen, sondern aufgebaut haben.

Und sie lernen es nicht. Teure Experten werden herangezogen, um den Laden zu durchleuchten und das heftigst ramponierte Image wieder herzustellen. Präsident Peter Meyer lässt sich mit den Worten zitieren: „Wir müssen alles Etablierte auf den Prüfstand stellen und Strukturen, Abläufe, Regeln und auch unsere bisherige Kultur kritisch hinterfragen.“ Hört sich gut an. Nur: Er hält sich nicht dran. Da setzt der Mann  sich in eine Talkshow und erklärt, der ADAC habe selbst nichts vom stark in die Kritik geratenen Mitgliedervorteilsprogramm. Und das stimmt einfach nicht. Wenn so die neue Transparenz aussieht …

So könnte es bald zu einer der „skurrilsten Rückrufaktionen der Autogeschichte“ kommen, wie die Süddeutsche schreibt: Wenn bei der Wahl des „Gelben Engels“ dem beliebtesten Auto der Deutschen, nicht nur Größenordnungen, sondern auch Reihenfolgen in der Platzierung manipuliert wurden, wollen VW, Mercedes und BMW ihre Trophäen, einst mit riesigem Brimbamborium verliehen,  zurückgeben. Ein Vorgang, der vor wenigen Wochen noch absolut unvorstellbar gewesen wäre.