Zehn Jahre nach seinem letzten Studio-Album „Sacred love“, und das war schon so naja, veröffentlicht Sting neue Songs: „The last ship“. Nächstes Jahr soll es das ganze als Musical am Broadway geben. Wow – Broadway! Leider scheint Sting gewollte Bedeutsamkeit mit Qualität zu verwechseln. An der Dreigroschenoper hat er sich schon länger abgearbeitet, mal mit weniger und mal mit mehr Erfolg, doch seitdem letzteres eingetreten ist, läuft irgendetwas falsch. „Songs from the Labyrinth“: hoher Anspruch, wenig Unterhaltung. „If on a winter’s night“: strunzlangweilig. Dann noch die neu befiedelten alten Hits – weitgehend überflüssig.

Nun müssen der Opa von der Werft und der Vater, dem schon die „Soul Cages“ gewidmet waren, herhalten. Sting arbeitet seine Kindheit auf. Haben andere auch schon, aber interessiert das Millionen? Nun kann Sting längst auf das Gesetz der großen Zahl setzen, genau wie Paul McCartney, die Stones und Pink Floyd: Egal, was sie veröffentlichen, es wird gekauft. Bloß habe ich für gepflegte Langeweile kein Geld mehr übrig.

Und nun der Anspieltipp zum aufmuntern: „Bring on the night“ – beide CDs. Der Film ist auch klasse.