Weil wir ja so toll gebildet sind, kennen wir nicht nur Stalagmiten und Stalagtiten, sondern auch Dank dieser wundervollen Eselsbrücke den Unterschied zwischen den beiden. Ganz anders entstanden als diese sind jedenfalls Koprolithen, nicht Tröpfchen für Tröpfchen, sondern mehr so auf einmal. Der geschulte Alt-Grieche ahnt, worum es geht: versteinerte Köttel. Die „Süddeutsche“ widmete ihnen am Samstag eine Zweidrittelseite.

Nun ist die Untersuchung altgeschichtlicher Hinterlassenschaften nicht das abseitige Hobby bizarrer Wissenschaftler. Sie gibt Auskunft über die Besiedlung der Lofoten oder Ernährungsgewohnheiten altindianischer Stämme – die auch schon mal den frisch erlegten Nachbarn verdauten. Dabei haben die Objekte der wissenschaftlichen Begierde beträchtliche Größenunterschiede: So ein Indiokot dürfte nicht im Geringsten mit dem mithalten können, was ein Dino so abzusetzen pflegte. Doch genau mit denen begann dieses spezielle Fachgebiet des Archäologen. Es reicht zurück bis zu der Erkenntnis, dass schon Haie vor 270 Millionen Jahren von Bandwürmern geplagt waren. Wer hätte das gedacht?

Doch nicht nur für urzeitgeschichtliche Erkenntnisse ist der Koprolith gut. In England wurden sie wegen ihres hohen Phosphatgehaltes im 19. Jahrhundert abgebaut und zu Dünger und Scheiß-, Pardon, Schießpulver verarbeitet.

Und da man ja nie weiß, was hinterher so rauskommt, zum Schluss noch diese kleine Warnung, ausnahmsweise nicht als Prosa: Drum: Wer in die Landschaft macht, erledige dies mit Bedacht!

PS: Für diesen Beitrag fällt mir einfach kein passendes Tag ein.