15 Jahre ist Johannes Hölzel nun tot, auf den Tag genau. Wahnsinn. Ich kann mich doch noch zu gut erinnern, wie bei Rock me Amadeus die Gläser auf dem Tresen tanzten.

„Die Lebenslust bringt di um“ singt er im Kommissar. Vielleicht hat er zuviel davon gehabt, vielleicht war er auch zu sehr erfolgsgetriebener Egomane, der so überklar denkt, dass er bei der Nachricht, Nummer 1 in Amerika zu sein, einen Weinanfall kriegt. Ein Weißer, der wie ein Schwarzer rappen kann, ein begnadeter Eklektiker, der machmal mit dem richtigen Song zur richtigen Stelle da war, ein Wiener, der trotz seines Schmähs richtig rocken kann, ein Superstar, der auch die Täler der Ignoranz durchschreiten musste – und einen seiner größten Hits posthum hat: Out of the dark. Hört es euch an und sagt mir, ob es voller Todesahnungen ist oder nicht.

Ein Phänomen der Diskographie von Falco, von dem wir hier reden, ist der Umstand, dass auch der uninspirierteste Furz von ihm auf CD veröffentlicht wurde. Jeanny  Teil 3 – keiner hat es gebraucht, ebenso wie alle möglichen Zusammenstellungen alter Titel.

Komischerweise sind etliche Maxi-Singles aus den 80ern immer undigitalisiert geblieben. Rock me Amdeus, Vienna calling, Urban tropical – ganz tolle Versionen von teilweise über acht Minuten Länge. Und das nicht mit ewig langen Disco-Bass-Sektionen in der Mitte wie in den Achtzigern oft üblich, sondern manchmal kleine Hörspiele. Wesentliches haben jetzt Blank +  Jones nachgeholt. Im Rahmen ihrer So80s-Serie, die schon Raritäten etlicher Achtziger-Stars ans Licht des neuen Jahrtausends brachte, gibt es jetzt eine Doppel-CD. Erstmals hört man viele Versionen und auch deren Rückseiten, so zum Beispiel von Vienna calling (The Vienna girls sax mix max) oder Emotional (Her side of the story). Außerdem: die Duette mit Brigitte Nielsen und Desiree Nosbusch. Seit ihrem Erscheinen im Dezember höre ich diese CDs rauf und runter. Wermutstropfen: Es gibt immer noch Maxisingle-Versionen, die unveröffentlicht bzw. -digitalisiert sind. Bei Bedarf – einfach mich fragen!