Warum müssen eigentlich die meisten Weihnachtsmärkte schon am 23. Dezember schließen? Erst wenige Städte sind auf die gute Idee gekommen, die saisonale Verkaufsveranstaltung „Wintermarkt“ zu nennen und wenigstens bis zum 6. Januar laufen zu lassen. Das Verlangen nach Glühwein, Jagertee und Eierpunsch ist doch mit dem Fest nicht schlagartig vorbei – das fängt doch jetzt erst richtig an! Und die Zeit hat man dann auch, im Gegensatz zu der vorfestlichen Hetzerei.

Ich als vielbeschäftigter Prosapralinenhersteller habe es am letzten Tag, also am 23., endlich auf den Weihnachtsmarkt meiner Wahlheimat geschafft. Er gilt nicht als einer der schönsten,  aber mehr als eine Million permanent farbwechselnde LED-Lämpchen machen mich nervös, ich brauche keine mehr oder weniger echten Engelchen und ihr Ave Maria, erst recht nicht Wham, und ich brauche keine Indio-Decken, die von sozial benachteiligten Alpakas mit Migrationshintergrund mit dem Munde gestrickt wurden. Ich brauche ’ne Kraukauer und ’nen Glühwein.

Den Glühwein habe ich mir gestern geschenkt. Es wurde einfach zu warm. In München wurden heute 20 Grad gemessen – es ist die WäStaZ (Wärmste Stadt aller Zeiten). Zum Glück lebe ich nicht in München, aber morgen früh werde ich erstmal nach den Krokussen und Schneeglöckchen gucken. Vielleicht wird es ja auch schon was mit Osterglocken und Pfingstrosen.

Frohes Fest allerseits.