Dass Frauen mit ihren Pflanzen sprechen und tatsächlich glauben, dass diese dann besser gedeihen, ist nichts neues. Bei dem, was mein Ficus sich manchmal anhören  muss, ist es kein Wunder, dass er so traurig aussieht; allerdings hat er auch gut 30 Jahre auf dem Ast.

Neu war mir jedoch, was mein heimischer Zoo anbietet: „Ausbildung zum Kräuterpädagogen“. Leider handelte es sich nicht um einen Kursus, in dem den Kräutlein Mores gelehrt werden: „Löwenzahn! Nicht in der Einfahrt!“ Der Kräuterpädagoge wird ausgebildet, an wehrlose Kinder weiterzugeben, wie man mit Hilfe von Gänseblümchen oder Schafgarbe einen Pflanzenzoo anlegt. Man muss nur Ideen haben.

Alles andere wäre aber auch Dendrophilie gewesen. Ich bin immer sehr stolz, dieses Fremdwort drauf zu haben, und gebe bei jeder sich bietenden Gelegenheit – also auch jetzt – damit an. Gemeint ist die übersteigerte Liebe zur Flora. Auch das ist nichts Neues, und einer der ersten Großen mit dieser Sexualausrichtung war Pharao Xerxes. Er liebte eine Platane, verbrachte die Zeit gerne in ihrer Gesellschaft und machte ihr teure Geschenke.

Auch in unserer nicht mehr ganz so beschaulichen Zeit ist die Dendrophilie indes nicht ausgestorben. Im Online-Forum des Nacht-Talkers Domian findet man den Fall des 42jährigen Steffen, der ein sexuelles Verhältnis zu einem Gummibaum (ausgerechnet!) hat, den er Hans-Georg nennt. Leider hat Domian die Gelegenheit nicht genutzt, seinen Lesern die einfachste Erklärung für Dendrophilie zu geben: Das ist, wenn man in Liebesdingen vom Hölzken aufs Stöcksken kommt.