Ich liebe Roger Handt! (DIE Rock-und Pop-Instanz beim WDR2-Radio.) Er ist die letzte Bastion im Kampf gegen das Format-Radio. Allerdings ist er auch eines der besten Argumente für Format-Radio. Und das nicht nur, weil die Ansage seiner Titel schon mal nach dem Zufallsprinzip erfolgt. Bei seiner Rate & Oldie-Sendung „Yesterday“ quatscht er mit den Kandidaten unter völliger Missachtung der 1:30-Regel über Gott und die Welt und was sie sonst so machen. Er wäre beim WDR längst entsorgt worden im Rahmen des dort herrschenden Jugendwahns, doch seine Frau, die zufällig auch Intendantin ist, wird nicht müde zu betonen, dass es diesen Jugendwahn nicht gibt.

Heute, in der noch laufenden Sendung (19-22.00 Uhr), geriet er zuerst an einen Vater von fünf Kindern, dann an einen Landwirt, der sich nicht aufs Treckerfahren reduzieren lassen wollte. Ziemlich überrascht war Roger, als der Landwirt verkündete, auch Tiere zu halten. Dummerweise hatte er nur einen Kandidaten nach seiner Kinderschar gefragt, obwohl er ansonsten am liebsten jedes auch noch so abwegige Hobby abfragt. Wobei Kinderkriegen natürlich kein Hobby ist.

Jedenfalls merkte zum Schluss der ersten Runde der andere Kandidat von sich aus an, auch fünf Kinder zu haben. Tja, Roger, Pech gehabt. Hätte man auch mal fragen können. So ein Zusammentreffen hat man ja nicht oft.

Da die in der zweiten Rate-Runde nachfolgenden Kandidatinnen zusammen noch einmal neun Kinder einbrachten, hat es dann auch Roger gemerkt. Immer unterhaltsam, die „Yesterday“s.