Meinen Hausarzt schätze ich nicht nur, weil er ein guter Arzt und ein guter Freund ist, die nettesten Assistentinnen der Welt und meistens ein guten Spruch drauf hat. (So erklärte er Krebsfrüherkennung einmal so: „Das ist, wenn du den Hummer auf der Sandbank schon aus 500 Metern Entfernung siehst.“) Nein, er ist auch ein begnadeter Diagnostiker.

Und so hoffte ich auf ein mildes Urteil, als ich mich heute hinkend zu ihm hin schleppte. Vor ein paar Tagen brach ja dieser Vorfrühling aus, und da bin ich halt mal etwas spazieren gegangen, obwohl eigentlich meine Kniee schmerzten und die Reste von Wintermüdigkeit längst noch nicht vertrieben sind. Jede Bewegung, die nicht der Nahrungsaufnahme oder der Fortpflanzung dient, scheint entbehrlich. Und prompt tut mir seitdem die Ferse weh. Aber so richtig, ich laufe wie eine angeschossene Ente. Unheilbare Arthrose, falsche Schuhgröße, Reißzwecke, Ermüdungsbruch, alles möglich ging mir durch den Kopf. Aber ER, der angeblich nur Arzt geworden ist, weil er im Beruf keinen Schlips tragen wollte, meinte nur trocken: „Glückwunsch! Fersensporn!“ Um dann flugs alles aufzuzählen, was nicht gegen diese Verkalkung einer Sehne im Fuß hilft. Was aber hilft: Schonen!

Super Diagnose! Super Therapie! Denn sie heißt: Ab aufs Sofa!