Ananas, Champignons, Cornichons, Kapern, Kidneybohnen, Knoblauch, Mais, Mandarinen, Oliven, Peperoni, Salami, Sardellen, Schinkenwürfel, Silberzwiebeln, Tomaten – es ist unglaublich, was man alles auf einem Raclettepfännchen unterbringen kann. Und deshalb stimmt natürlich auch, was der Volksmund so sagt: Raclette macht dick.

Da ich meistens der Organisator und Ausrichter des Mächtigkeitsraclettens bin, spreche ich aus Erfahrung. Raclette für 15 Personen – kein Problem. Sechsmal Racletten innerhalb von zehn Tagen mit wechselnden Besetzungen – alles schon gehabt. Und so stimmt es leider: Racletten ist Hüftgold pur. Das liegt jedoch nicht daran, dass der Käse eine besonders schmackhafte Sorte von Fett darstellt. Das liegt auch nicht daran, dass man immer mehr isst als man eigentlich möchte. (Zeugin hierfür: eine superschlanke Vorzeigefrau aus meinem Freundeskreis, die vor meinen ungläubigen Augen eine schier unglaubliche Zahl an Pfännchen verputzte.)

Nein, der Grund ist ein ganz anderer. Die Gäste sind weg – aber die Reste bevölkern meinen Kühlschrank: Ananas, Champignons … (s.o.). Da wir ja in der harten Zeit nach dem Krieg gelernt haben, dass man kein Essen wegwirft, futtere ich mich jetzt planvoll durch die Reste: Was die geringste Restlaufzeit hat, kommt zuerst weg. Danke Gürkchen, danke Kapern, dass ihr euch so lange haltet!

Zum Glück ist Raclette ja, ebenso wie Käsefondue, Saisonware, und ich erkläre die Raclettesaison hiermit für beendet. Um sie dann im Winter 2012/13 wieder zu eröffnen und alle Fehler genüsslich zu wiederholen.