Heute hatte ich das Vergnügen, zwei Stunden lang mit Jendrik im Auto zu sitzen. Nachdem sich sein Erstaunen, dass ich meinen Weg auch ohne Navi finde, gelegt hatte, erwies er sich als äußerst findiges Kerlchen und entzifferte manche Autobahnschilder schon schneller als ich – obwohl er hinten sitzen musste.

Jendrik ist gerade mal sieben und wirklich das, was man früher mal als „aufgeweckt“ bezeichnete.  Er stellt kluge Fragen, ist mit einer außerordentlichen Gabe an Beobachtung und Analyse ausgezeichnet und wird sicher einmal Kriminalkommissar oder Personalchef. Im Augenblick will er möglichst früh arbeiten, um sich das Geld für ein Auto zu verdienen.

Auf der Fahrt hörten wir eine CD mit den schönsten Titeln aus Disney-Filmen, Dschungelbuch, Aristocats und so. Und Jendrik las immer aus dem Booklet vor, was gerade lief. Als ich dann sagte: „Hey, du liest so gut, du kannst ja wohl fast alles lesen,“ da kam fast empört zurück: „Ich kann alles lesen! Da musst du mal in meine Klasse kommen. Wie da manche lesen! Da siehst du, was die für Probleme haben!“

Ich glaub’s ihm aufs Wort: Wie gesagt – ein guter Beobachter.