OK, R.E.M. sind Geschichte. Eine schöne Geschichte. Allein schon deswegen, weil die US-amerikanische Band es dem Schubladendenken der meisten Rockjournalisten herzlich schwer machte. Rock? Pop? Da musste schon „Alternative“ herhalten. Das ist das Wort dafür, wenn einem nichts anderes einfällt.

R.E.M. ist immer wieder etwas eingefallen. Selbst wenn sie schwer politkritisch wurden, klangen sie frisch; ihr mit den Jahren zunehmend intellektueller Anspruch stand ihnen musikalisch nie im Weg. Deswegen ist mein Lieblingsalbum auch das Spätwerk „Accelerate“ von 2008, da lassen sie es mal so richtig krachen.

Die Trennung kann man bedauern, muss man akzeptieren. Zum Glück dürften die REM-Fans durchschnittlich so alt sein, dass keine Nothilfe-Hotlines geschaltet werden müssen wie einst bei der Trennung von Take That oder auch New Kids on the Block (wer kennt die noch?).

Der Schritt gibt mir jedenfalls wieder die Gelegenheit, Freunde in heftige Diskussionen zu verwickeln, was der Bandname denn bedeutet. Die Legende sagt, dass die Jungs sich ein Wörterbuch geschnappt hatten und auf den Eintrag „Rapid Eye Movement“ stießen, ein Begriff für eine bestimmte Schlafphase. Ich jedoch vertrete vehement die Meinung, dass bei einer Band natürlich nur „Rapid Ear Movement“ gemeint sein kann. Micheal Stipe mit flatternden Ohren stelle ich mir richtig lustig vor.