Ich hätte ja nicht gedacht, dass ich einmal einen russischen Präsidenten lobe, aber jetzt hat Medwedew mal etwas wirklich sinnvolles gemacht: In seinem Riesenreich werden in der kommenden Nacht die Uhren zum letzten Mal umgestellt. Fragliche Energieeinsparungen, Stress für Mensch und Tier – all das haben seine Berater zusammen getragen, und er hat nun den Schlussstrich gezogen. Bravo.

Allerdings muss man etwas Wasser in den Wodka geben. Medwedew hat nämlich verfügt, dass es dann in Russland bei der Sommerzeit bleibt, nicht etwas bei der Winterzeit, also der europäischen Normalzeit. Dadurch wächst der Zeitunterschied zu Deutschland im Winter auf beträchtliche drei Stunden. Deutschland ist der wichtigste EU-Handelspartner, und deshalb sehen viele russische Wirtschaftskapitäne die Umstellung auf endlosen Sommer kritisch.

Egal. Ich wünschte, unsere Kanzelerin wäre in Sachen Zeitumstellung einmal so wendefreudig wie in der Atompolitik. Dann könnte man den ganzen Quatsch vergessen und müsste nicht am Sonntagmorgen unausgeschlafen durch die Wohnung laufen – Uhren umstellen.

(Mehr zum Thema: „Sommerzeit“ vom 24. Februar)