Sexuelle Erlebnisse, der Führerschein, die erste Schnittwunde beim Rasieren – jeder hat etwas Bestimmtes, an dem er festmacht, dass er erwachsen geworden ist. Bei mir war es das Weihnachtsfest, bei dem ich erstmals ein Underberg-Fläschchen auf meinem bunten Teller fand. Das Gewese der Erwachsenen um die von Gans, Karpfen und Christstollen ausgelösten komatösen Gefühle hatte ich bis dahin zwar nicht nachvollziehen können, ein 18-jähriger Jungenmagen verträgt eben alles, aber ich war stolz! Allein schon, weil der Kräuterbitter im 20-Milliliter-Behältnis bis dahin nur den Eltern und größeren Geschwistern vorbehalten war. Und das Zeugs mit den 44 Kräutern aus 47 Ländern sah wegen des Fläschchens nicht nur wie Medizin aus, es schmeckte auch so.

Im Laufe der Jahre, mit ermüdender Galle und angreifbareren Magenschleimhäuten, lernte ich die (eingebildete?) Wirkung eines Booneskamps zu schätzen. Und auch dieses Fest haben Domritter, Kronfürst & Co., wie auch immer die Handelsketten ihre Boonekamps benamsen, wundervoll geholfen, im Verdauungstrakt Platz für die nächste Kalorienbombe zu schaffen. Mein Lieblingselexier stammt von Norma, und zwar allein wegen des Namens: Regulator. Das sagt doch alles! Wohl bekomms!